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Dabei sein ist (fast) alles!

Wie oft ich bei Rennen gestartet bin? Die Zahl ist definitiv dreistellig. Gewonnen? Selten, aber der Reihe nach…

Die erste Maschine.

1998 erstes Mal war ich das erste Mal selbstständig. Mit dem Gewinn aus dem ersten Geschäftsjahr hab ich mir im April mein erstes Motorrad gekauft. Damit bin ich dann nur zwei Monate später gleich mal am Erzberg gestartet. Mutterseelen allein war ich meinem Volvo Kombi unterwegs, hab im Heck geschlafen und das Festl genossen. Seither war ich noch viele weitere Male dabei, anfangs selbst als Fahrer, später als Guide und Presseguide.

nur quer bist wer.

Als der Supermoto Trend zur Jahrtausendwende auch nach Österreich überschwappte bin ich einige Jahre in der österreichischen Supermoto-Meisterschaft gefahren. Als „Team tubeless“ haben wir dreispeichige Räder aus Straßenmaschinen  (weil billig zu haben), auf eine Motocross-Maschine montiert und los gings. Drei Jahre für den Spaß – schon wieder mäßig erfolgreich – immerhin jedes mal für das „A-Finale“ qualifiziert ging es für mich immer darum: Punkt oder kein Punkt, also 20. oder 21. Platz .

Für einen deutlich flotteren Teamkammeraden gings in Melk um Titel-oder-nicht-Titel. Nach einem Motorschaden im ersten Rennen hat‘s eher nach Nicht-Titel ausgesehen. Also haben wir in der Mittagspause aus meinem Motorrad den Motor ausgebaut und bei ihm eingebaut, damit er Punkte machen kann.

Als die ersten begonnen haben mehrere Tausend Euro in den Motor zu stecken, war es mir das nicht mehr wert, und ich hab mich wieder dem Hard Enduro zuge`wendet.

Back to the Roots.

Wieder hab ich nichts ausgelassen und jede Blödheit mitgemacht, wieder mit ähnlichem Erfolg wie vorher. Schneeenduro am Hochkar oder beim RodeoX Hallenenduro in Linz (das Erste das es in Österreich gab): Ich bin neben internationalen Größen, wie Taddy Blazusiak gestartet und war in den ersten Trainings eigentlich ganz gut dabei, allerdings wurde dann, aufgrund von Beschwerden anderer Teilnehmer, die Anfahrt zu stehenden Traktorreifen entschärft, dann waren die anderen auch schneller.

Von den 100 Startern haben sich 40 qualifiziert, ich war am Ende 41ster. Wie soll ich sagen, Mittelfeld Platzierungen ziehen sich durch mein ganzes Leben, ich war nie letzter, aber auch selten ganz vorn dabei.

Ich mag technisch schwere Passagen. Schnellere Passagen mag ich zwar auch, aber da sind die anderen schneller. Je schwerer desto besser für mich: Granitbeisser light fahr ich nicht mehr, denn da bin ich irgendwo, weil mir der Grundspeed fehlt. Granitbeisser Elite, da kann ich mitspielen.

Grandiose Selbstüberschätzung brachte mich zu einigen großen, internationalen Rennen: Beim berüchtigten Hells Gate Enduro in Italien bin ich nur bis zum ersten Checkpoint gekommen. genauso  beim Novemberkasan in Schweden. Von 500 Startern kommen dort etwa 20 ins Ziel. Es hatte im Vorfeld wochenlang geschüttet, die Strecke wäre mit dem Schlauchboot leichter zu bewältigen gewesen als mit dem Moped. Irgendwann in einer der Sonderprüfungen, hat sich meine Enduro in einer Wurzel verhängt. Mit dem Ergebnis, dass die Wasserlinie quer durch meinen Helm ging und mir die Motivation, mir das noch länger anzutun, endgültig ausging. Waschelnass und saukalt musste ich danach noch gut 30 km zurück ins Fahrerlager, zur wärmenden Dusche.

2006 war ich Clubmeister beim MSC Tulln. Das war der einzige echte Sieg. Schön.

Zweibeinrennen.

In den letzten Jahren bin ich auch das eine oder andere Mal ohne Räder an den Start eines Rennens gegangen. Ich war zwar gar nicht so schlecht unterwegs, aber diese Rennerei ist schon zach, da bleib´ich doch lieber bei meinen Radeln…